Welche Voraussetzungen gibt es für die evangelische Trauung?

Als Voraussetzung für die evangelische Trauung muss mindestens ein Partner der evangelischen Religion angehören. Zudem bedarf es zuvor der standesamtlichen Trauung, damit die evangelische Trauung überhaupt stattfinden kann. Sind beide Partner evangelisch, so benötigt Ihr lediglich noch den Taufschein bzw. die Taufurkunde vom Pfarramt Eurer Taufgemeinde.

Gehört einer von Euch jedoch der katholischen Religion an, so muss dieser zuvor das Einverständnis des katholischen Pfarrers in seinem Wohnort einholen. Ohne diesen so genannten Dispens erkennt die katholische Kirche die Trauung nicht als solche an.

Was ist vor der evangelischen Trauung zu tun?Hochzeitsguide Evangelische Trauung

Zunächst ist es ratsam, den Pastor oder die Pastorin Eurer Heimatgemeinde aufzusuchen, um mit ihm bzw. ihr alle weiteren Termine und Einzelheiten zu besprechen. Dort vereinbart Ihr neben dem Wunschtermin für die eigentliche Trauung auch mehrere Termine für das Traugespräch. Sinn und Zweck dieses Traugesprächs ist die Vorbereitung auf die bevorstehende kirchliche Trauung. Meist trefft Ihr Euch zwei bis drei Mal mit dem Pfarrer bzw. der Pfarrerin, kernt Euch kennen und klärt wichtige Fragen rund um die Trauung.

Oft fragt der Pfarrer im Traugespräch auch nach Details aus dem bisherigen gemeinsamen Leben, der Art des Kennenlernens und den Beweggründen, die zum Wunsch der Trauung geführt haben. So kann er später detaillierter und viel persönlicher im Traugottesdienst auf Euch eingehen. Außerdem sprecht Ihr in aller Ruhe darüber, welche Fürbitten, Lesungen, Lieder und Musik Ihr Euch für die Zeremonie wünscht. Zum Schluss füllt Ihr noch das so genannte Ehevorbereitungsprotokoll aus.

Ablauf der evangelischen Trauung

Kurz bevor der Gottesdienst beginnt, holt der Pfarrer bzw. die Pfarrerin das Brautpaar vor der Kirche ab, während die Gäste bereits in der Kirche Platz genommen haben. Begleitet mit Eurer Wunschmusik haltet Ihr anschließend Einzug in die Kirche und werdet vom Pfarrer begrüßt. Es folgt ein Eingangspsalm, ehe Ihr gemeinsam das erste Lied singt und das Eingangsgebet abhaltet.
Der weitere Verlauf des Gottesdienstes richtet sich zum großen Teil nach Euren zuvor angegebenen Wünschen, den ausgewählten Fürbitten, Gebeten und Liedern. Nach dem Traugebet findet die eigentliche Trauhandlung statt: Der Pfarrer stellt Euch die Traufrage und sofern Ihr beide mit Ja geantwortet habt, folgt der Ringwechsel und die Segnung. Anschließend singt Ihr das zuvor ausgesuchte Traulied und betet gemeinsam das Vaterunser.

Bevor Ihr feierlich aus der Kirche auszieht, überreicht Euch der Pfarrer noch die Traubibel und segnet das frisch gebackene Brautpaar.
Besonders schön bei der evangelischen Trauung ist, dass der Pfarrer bzw. die Pfarrerin Euch nicht nur vor der Trauung vor der Kirche abholt, sondern Euch nach der Trauung auch hinausbegleitet, wo er oder sie sich von Euch verabschiedet.

Tipps für eine perfekte Trauung

Damit am großen Tag auch wirklich alles klappt, empfiehlt es sich, etwa 1 bis 2 Wochen davor eine Generalprobe zu machen. Überlegt Euch rechtzeitig, wo welcher Gast sitzen soll, wo die Trauzeugen Platz nehmen sollen (sofern Ihr Trauzeugen wünscht) und wie die Technik vor Ort funktioniert. Gerade bei Lesungen, die von Familienmitgliedern oder Bekannten abgehalten werden, ist es ratsam, diese zuvor einmal üben zu lassen. Für solche Zwecke kann man beim Pfarrbüro nach einem freien Termin fragen, an dem die Kirche nicht belegt ist.