Was sind die Besonderheiten einer katholischen Trauung?

Die katholische Kirche bezeichnet die Ehe als eines der sieben Sakramente. Auch wenn die Eheschließung durch ein Standesamt gesetzlich vorgeschrieben ist, so gilt die Ehe aus katholischer Sicht jedoch erst dann als besiegelt, wenn sie den geistlichen Segen der Kirche empfangen hat.

Während man für die standesamtliche Trauung heutzutage keine Trauzeugen mehr benötigt, so sieht die katholische Kirche noch immer zwei Trauzeugen vor. Damit Ihr katholisch heiraten könnt, muss mindestens einer der beiden Ehepartner der katholischen Religion angehörig sein. Trauungen von gleichgeschlechtlichen Paaren sieht die katholische Kirche nicht vor, auch nicht, wenn einer oder sogar beide Partner katholisch sind.

Die katholische Trauung kann erst nach der standesamtlichen Trauung stattfinden, da hierfür der Nachweis vom Standesamt benötigt wird. Zu den wichtigsten Dokumenten für die katholische Trauung zählt die Bestätigung der Taufe. Diese könnt Ihr in Form des Taufscheins oder der Taufurkunde einreichen. Sie wird vom Pfarramt Ihrer Taufgemeinde ausgestellt und darf nicht älter als 6 Monate sein.

Welche Unterlagen Ihr ansonsten für die katholische Trauung benötigt

Neben der Taufbestätigung benötigt Ihr zwangsläufig einen gültigen Personalausweis oder alternativ einen Reisepass. Ebenfalls über das Pfarramt erhaltet Ihr die Bescheinigung, dass Ihr noch ledig seid. Auch dieses Dokument braucht Ihr unbedingt für die Trauung. Darüber hinaus müsst Ihr beide das unterschriebene Ehevorbereitungsprotokoll abgeben. Dieses beinhaltet bestimmte Themenkreise der kirchlichen Lehre und dient zur Sicherstellung einer kirchenrechtlich gültigen Eheschließung.

Das Protokoll wird innerhalb eines der meist zwei bis drei stattfindenden Traugespräche ausgefüllt, um grundlegende Fragen zur bevorstehenden Ehe gemeinsam zu klären und zu besprechen. Weitere relevante Dokumente müssen nur unter Umständen eingereicht werden, wie beispielsweise frühere Heiratsurkunden oder eine Traulizenz, falls Ihr Euch von einem fremden Pfarrer außerhalb Eurer Heimatgemeinde trauen lassen möchtet.

Ablauf der katholischen Trauung

In der Regel könnt Ihr zwischen zwei Möglichkeiten der Trauung wählen: als Wortgottesdient oder im Rahmen einer heiligen Messe, also mit Eucharistiefeier. Letztere dauert mit gut einer Stunde etwa doppelt so lang wie der Wortgottesdienst und enthält neben der Liturgie des Wortes zudem die eucharistische Liturgie. Ansonsten ist der Ablauf bei beiden Festlichkeiten gleich:

Zunächst empfängt Euch der Pfarrer am Eingang der Kirche, bevor der eigentliche Einzug in die Kirche folgt. Auf Wunsch könnt Ihr Euch musikalisch durch einen Chor oder ein Orgelspiel begleiten lassen. Nach dem Eröffnungsgebet begrüßt der Pfarrer zunächst die Gemeinde, ehe er zum Wortgottesdienst überleitet. Anschließend hält der Pfarrer Lesungen ab und es wird gemeinsam gesungen. Sowohl bei den Texten für die Lesungen als auch bei der Musik, den Gesängen und den Gebeten könnt Ihr eigene Wünsche einfließen lassen und die Trauung so gestalten, wie ihr es gern möchtet.

Hochzeitsguide Katholische Hochzeit

Es folgt die Trauung, bei der Ihr nach Eurer Bereitschaft zur christlichen Ehe befragt werdet. Nach der Segnung der Ringe, findet die eigentliche Vermählung statt, bei der der Pfarrer Euch das Trauversprechen abnimmt. Feierlich wird die Vermählung nun bestätigt und das Brautpaar wird gesegnet.

Auf Wunsch könnt Ihr gemeinsam mit dem Pfarrer speziell auf Euch zugeschnittene Fürbitten zusammenstellen, die nach der Vermählung vorgetragen werden. Abschließend beten alle gemeinsam das Vaterunser, singen ein Danklied und halten das Schlussgebet ab. Die Trauung endet mit der Unterzeichnung der Trauungsdokumente durch den Pfarrer und die Trauzeugen sowie dem Auszug aus der Kirche. Auch hierbei steht es Euch wieder vollkommen frei, bezüglich der musikalischen Begleitung mitzubestimmen.